Die Nachtwache

Handgemalte Reproduktion für DICH: Die Nachtwache

Künstler: Rembrandt van Rijn (1606-1669)

Entstehungsjahr: 1642

Originalgröße: 437 x 363 cm

Ausstellungsort: Rijkmuseum, Amsterdam, Niederlande

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Die Nachtwache

Der am 15. Juli 1906 in Leiden (Niederlande) geborene Rembrandt Harmenszoon van Rijn – bekannt unter seinem Vornamen Rembrandt – zählt zu den bedeutendsten Künstlern des Barocks. Sein im Jahr 1642 geschaffenes, 3,63 m x 4,47 m großes Werk Die Nachtwache, ein Gruppenportrait der Amsterdamer Bürgerwehr, zählt zu den berühmtesten Gemälden der Welt.

Leider wurde das beeindruckend große Original im Jahr 1715 an allen vier Seiten aus Platzgründen verkleinert. Dadurch gingen wichtige Elemente verloren. Das verkleinerte Gemälde kann im Reichsmuseum von Amsterdam bewundert werden.

Wer gab den Auftrag für das monumentale Werk?

Rembrandt erstellte das Gemälde im Auftrag der Militärkompanie von Kapitän Frans Banning Cocq und dessen Leutnant Willem van Ruytenburch. Nicht nur für Rembrandt war es eine große Ehre, das Bild von den Büchsenschützen des zweiten Bezirks, der Kloveniersgilde, anfertigen zu dürfen. Auch für die gut situierten und ehrenamtlich tätigen Mitglieder der städtischen Bürgerwehr war es eine Ehre, sich porträtieren zu lassen.

Jeder, der auf dem Gemälde abgebildet sein wollte, musste dafür zahlen. Im Schnitt musste jeder der 16 abgebildeten Männer 100 Gulden zahlen. Wer im Vordergrund zu sehen war, musste etwas mehr zahlen als derjenige, der weiter hinten abgebildet war. Und die zentralen Personen durften noch etwas tiefer in die Tasche greifen.

Wer wurde verewigt?

Das Gemälde ist in den für Rembrandt typischen, warmen Tönen gehalten. Charakteristisch sind zudem die Hell-Dunkel-Kontraste.

Im hell gehaltenen Vordergrund ist Kapitän Frans Banninck Cocq zu sehen. Wie alle abgebildeten Männer der Bürgerwehr trägt Cocq keine Uniform. Sein schwarzes, edles Gewand wird von einer roten Schärpe und einem weißen Ringkragen geziert.

Cocq macht einen Schritt in Richtung des Betrachters des Gemäldes und streckt diesem bedeutungsvoll die Hand entgegen. Dies lässt keinen Zweifel offen, dass er der Chef der Truppe ist.

Rechts neben ihm steht Willem van Ruytenbruch. Auch er ist elegant – von Kopf bis Fuß in goldgelb – gekleidet. Aufmerksam lauscht er den Worten Cocqs. Van Ruytenbruch macht ebenfalls mit seinen rechten Fuß einen Schritt nach vorn als Zeichen dafür, dass auch er die Truppe anführt.

Dahinter formiert sich im dunkel gehaltenen Hintergrund der Zug der Bürgerwehr. Es herrscht Aufbruchstimmung. Die Schützen drängen förmlich vom Dunklen ins Helle.

Auch die Mitglieder der Bürgerwehr präsentieren sich in edlen Gewändern. Alle sehen anders aus und bilden doch eine Einheit- vom Standartenträger über den Büchsenschützen bis zum Trommler.

Links hinter Cocq ist ein junges Mädchen zu sehen. Mit den zauberhaften blonden Haaren und dem hellen Gewand wirkt sie wie ein Engel.

Zeitweise wurde die Auffassung vertreten, Rembrandt habe hier seine Frau Saskia abgebildet, da auch er sich rechts hinter dem Standartenträger auf dem Bild verewigt hatte.

Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein Mädchen aus der Umgebung der Schützengilde. Kinder laufen häufig als Glücksbringer bei Schützenumzügen mit. Das tote Huhn am Gürtel des Mädchens weist zudem darauf hin, dass es sich um eine Anhängerin der Kloveniersgilde handelt. „Klauw“ bedeutet nämlich so viel wie Kralle, Klaue (eines Huhns). 

Die Nachtwache, die keine ist?

Ursprünglich lautete der Titel des Gemäldes „Die Kompanie von Frans Banning Cocq und Willem van Ruytenbruch“. Erst später erhielt das Gemälde den Titel Die Nachtwache.

Weder handelt es sich um ein Nachtbild, noch um eine Wache. Der dunkle Hintergrund wurde von vielen als „Nacht“ interpretiert. Auch erwecken die Mitglieder der Bürgerwehr keineswegs den Eindruck, Wache zu halten. Vielmehr könnte es sich um den Beginn einer Parade handeln.

Der Künstler Rembrandt

Rembrandt galt als eigenwillige und streitsüchtige Person. Er wollte zwar einerseits von anderen lernen, es dann aber doch völlig anders und vor allem besser machen. Gerade das Rebellische machte ihn letztlich aber zu einem der größten Künstler der Barockepoche, zu einem Meister von Licht und Schatten.

Bereits mit seinem im Jahr 1632 fertiggestellten Gruppenportrait Anatomie des Dr. Tulp hatte Rembrandt für Aufsehen gesorgt. Mit der Nachtwache wollte er dieses frühere Werk noch an Dynamik und Dramatik übertreffen.

Das Gesamtwerk Rembrandts umfasst mehr als 400 Gemälde und 1700 Zeichnungen. Besonders berühmt sind neben den Gruppenportraits auch Historienbilder wie Die Blendung Simons oder Die Rückkehr des verlorenen Sohns.